Ziel der Entwicklung

Logo: Schaumverstärkter und versteifter Melaminvlies-Compound, © - Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. – TITK
Schaumverstärkter und versteifter Melaminvlies-Compound, © - Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. – TITK

Das Ziel des vorliegenden Projektes bestand in der Erarbeitung einer technischen Lösung zur Stabilisierung von Melaminharz-Spinnvliesen. Diese sind aus partiell veretherten Melaminharzen mittels des Meltblown-Prozesses, durch teilweise Einschäumung der Poren mit einem Melamin-Schaum und Verfestigung der gebildeten Compoundstruktur mit versteifenden Laminatschichten an beiden Seiten, hergestellt worden. Der Verfestigungsprozess soll unter Erhalt der Flexibilität dem Vlies eine bessere mechanische Festigkeit verleihen, wobei das Compoundmaterial zugleich ein Optimum zwischen mechanischer Festigkeit und elastischem Erholungsvermögen aufweisen soll. Dem Material liegt die Idee eines vliesverstärkten Kunststoffs zugrunde, in welchem die Matrix erst durch Infiltration und nachfolgendem Schäumen erzeugt wird und das Fasermaterial dabei als Stützgefüge dient.

Vorteile und Lösungen

In vielen Bereichen der verarbeitenden Industrie werden zunehmend Fasermaterialien nachgefragt, welche chemisch inert, leicht zu verarbeiten und flammfest sein müssen. Zugleich sollen diese aber preiswert im Herstellungsprozess sein und im Brand- und Havariefall im Einsatzbereich keinerlei Gefahren für Mensch und Umwelt darstellen. Diese projektgemäßen Verbunde sind nicht entflammbar, nichtschmelzend und wirken schall- und wärmeisolierend. Durch die zusätzliche Versteifung wird dem Material einen nicht zu unterschätzenden zusätzlichen Gebrauchswert verliehen und es erschließt sich ihm eine Reihe von neuen Anwendungsgebieten. Eine Nutzung solcher Materialien kann zum Beispiel in Bereichen erfolgen, wo Isoliereigenschaften in Kombination mit Verstärkung eine Rolle spielen oder Dämmkörper weitestgehend selbsttragend sein sollen.

Zielgruppe und Zielmarkt

In einer Verfahrensüberführung von der kleintechnischen Versuchsanlage in eine Produktionsanlage für Melaminharz-Spinnvliese ist vorgesehen, diese mit einer Kapazität von 2000 Jahrestonnen zu errichten und durch ein aus dem Institut auszugründendes Unternehmen zu betreiben. Nach der erfolgreichen Überführung der Technologie und der Fertigung dieser Materialien in einen kommerziellen Maßstab lassen sich zweistellige Millionenbeträge mit dem Verkauf von hergestellten Compounds und Vliesen generieren. Durch zahlreiche Kontakte zu interessierten Herstellern von flammhemmenden Werkstoffen in den verschiedenen Bereichen ist eine breite Marktdurchdringung und industrielle Anwendung der Forschungsergebnisse möglich.