Ziel der Entwicklung

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Kordelstricke aus PES-Fasern

Ziel des beantragten Vorhabens war es, durch direkte Verarbeitung von Faserflor voluminöse, kordelartige Textilstrukturen im Durchmesserbereich von vier bis acht Millimeter und für Spezialanwendungen bis 25 Millimeter zu schaffen. Hierbei soll die vom Antragsteller für die Seilerei entwickelte maschenbildende Ummantelungstechnik zur Faserflorverarbeitung untersucht und weiterentwickelt werden.

Vorteile und Lösungen

Zielgruppen für die Entwicklung sind in erster Linie Unternehmen der Textilindustrie und des Galabauses bei der Verwendung der Pflanzenträgermatten. Die wirtschaftliche Bedeutung des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens betrifft die Bereiche Textilindustrie, Textilmaschinenbau, Landschaftsbau sowie die Bauindustrie beim Einsatz von umflochtenen Kordelstrukturen für den Einsatz als Dichtmaterial.
Die Arbeiten waren ausgerichtet auf die Entwicklung innovativer mit neuen Eigenschaften versehenen voluminösen, kordelartigen Textilstrukturen, als die bisher aus gesponnenen Garnen hergestellten. Aus den voluminösen, kordelartigen Textilstrukturen können je nach deren Eigenschaften textile Flächengebilde für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete konstruiert und entwickelt werden. Dies betrifft insbesondere Matten für Garten- und Landschaftsbau im schwierigem Gelände, Kaschieren von unästhetischen Stellen im Gelände wie Beton, begrünte Dächer, begrünter Sichtschutz, zum Schutz gegen Bodenerosion und Speicherung von Wasser (Kordeldurchmesser 20 – 25 mm).
Ferner können die neuartigen Strukturen im Bereich des Hitzeschutzes, beispielsweise als Dämmstricke zum Abdichten in Gießereianlagen, zum Verstärken von RR- Flach- und Rundgestricken, als Kernfaden zum Ummanteln und Umflechten eingesetzt werden.
Die Herstellung von KEMAFIL-Kern-Mantel-Strukturen (vier bis acht Millimeter) aus unverfestigten Faservliesen ist eine konkurrenzlose Alternative zu bestehenden Herstellungsverfahren, weil das Herstellen von Faservliesen auf Krempelanlagen das einfachste Verfahren überhaupt ist.  Durch das entwickelte Verfahren (Florzuführung direkt zur Ummantelungsmaschine und Ummantelung), kann in einem kontinuierlichen Prozess ohne Zwischenstufe ein bedeutend hochwertigeres Erzeugnis hergestellt werden. Alle anderen bekannten Verfahren enthalten technologische Vorstufen, die das Erzeugnis verteuern.
Die Herstellung erfolgt bisher durch konventionelle Spinnverfahren, zum Beispiel als Vorgarn. Nachteile hierbei sind die notwendigen vielen Arbeitsgänge, rotierende Spulen, viele Stillstände, niedrige Festigkeit durch zu geringe Drehung und ein geringes elastisches Querschnittsstauchvermögen.
Im Bereich der Herstellung von mattenartigen Strukturen (Einsatzgebiete Gleisbettnaturierung, Dachbegrünung) werden beispielsweise Vliesstoffstreifen verwendet. Dabei treten hohe Kosten durch einerseits der Vliesstoffherstellung und andererseits durch das notwendige Schneiden zu
Streifen auf. Ferner haben diese Streifen eine geringe Lauflänge, max. 180 m/Rolle, was zu einer hohen Wechselhäufigkeit an der Wirkmaschine und damit zu Produktionsstillständen führt. Durch die kontinuierliche Herstellung der voluminösen, kordelartigen Fäden im Direktverfahren Krempel – KEMAFIL-Maschine sind sehr hohe Lauflängen (> 1000 m) möglich.
Bei der Herstellung von Dichtungsmaterial auf Flach- und Rundstrickmaschinen sowie Flechtmaschinen erfolgt zur Zeit der Einsatz von Fadenscharen als Kernmaterial. Dies bedingt ebenfalls eine kostenintensive Fertigung verbunden mit einem geringen elastischen Querschnittsstauchvermögen durch die gestreckten Fäden im Kern.

Zielgruppe und Zielmarkt

Aus den voluminösen, kordelartigen Strukturen sollen textile Flächengebilde konstruiert und hergestellt, sowie getestet werden. Dies betrifft insbesondere Matten für Garten- und Landschaftsbau im schwierigen Gelände, Kaschieren von unästhetischen Stellen im Gelände wie Beton, begrünte Dächer, begrünter Sichtschutz, zum Schutz gegen Bodenerosion und Speicherung von Wasser. Beim Einsatz dieser Strukturen in groben RR-Gewirken sollen als Einsatzgebiete Matten für die Gleisbettnaturierung und der erdenlosen Dachbegrünung erschlossen werden.
Ferner sollen die neuartigen Strukturen im Bereich des Hitzeschutzes, zum Beispiel als Dämmstricke zum Abdichten (sehr geeignet durch das hohe elastische Querschnittsstauchvermögen) in Gießereianlagen, zum Verstärken von RR- Flach- und Rundgestricken, als Kernfaden zum Ummanteln und Umflechten eingesetzt werden.
Vom Industriepartner werden vorhandene Kundenkontakte genutzt, um die neuen Produkte zu akquirieren. Ferner werden die vorhandenen Händlerstrukturen genutzt.
Mit eigenem Vertriebspersonal soll der neue Bedarf ermittelt und erschlossen werden.
In künftigen Forschungsprojekten soll das gewonnene Wissen genutzt und schnellstmöglich gemeinsam mit den Kooperationspartnern umgesetzt werden. Daraus entsteht ein Wissenstransfer in klein- und mittelständische Unternehmen der Textilindustrie Sachsens.