Ziel der Entwicklung

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Aufbau und Einbau des fensterintegrierten Raumlüftungssystems mit Wärmerohr-Wärmeübertrager

Entwicklungsziel ist ein neues fensterintegriertes dezentrales Raumlüftungssystem, das kompakt aufgebaut ist und die energetischen sowie akustischen gesetzlichen Anforderungen an ein solches System erfüllt. Es soll am Fensterrahmenprofil über die Längsseiten z.B. im Zuge einer Sanierung als nachrüstbare Komponente so ausgeführt werden, dass die vorhandene Maueröffnung nicht vergrößert werden muss. Das erfordert eine flache Bauhöhe.
Eine effiziente Wärmerückgewinnung mit einer Rückgewinnung von 60 bis 70 % (bei 2/3 vom maximalen zu fördernden Volumenstrom) soll mittels Wärmerohre garantiert werden. Dafür wird ein neues kompaktes Wärmeübertragersystem entwickelt. Bereits bei geringen Temperaturdifferenzen zwischen Außen- und Raumluft (ca. 2 K) ist eine Wärmeübertragung messbar. Die akustischen Anforderungen von maximal 35 dB(A) in diesem Betriebspunkt erfordern akustisch optimierte sowie marktverfügbare Ventilatoren in Verbindung mit sogenannten Schalldämmkanälen für die beiden Fluidströme.
Mit dem Einsatz von Wärmerohren eröffnet sich ein weiteres Einsatzpotenzial für das Raumlüftungssystem im sogenannten Sommerbetrieb. So kann z.B. ein auf der zweiten Fensterlängsseite baugleiches installiertes System die Außenluft kühlen, solange die Raumluft niedriger ist.

Vorteile und Lösungen

Das fensterintegrierte dezentrale Wohnungslüftungsgerät hat eine Bauhöhe von nur 55 mm, eine Mindesttiefe von 220 mm und Mindestlänge von 1000 mm. In Tiefe und Länge kann das System flexibel an stärkere Mauerdicken und größere Fensterhöhen angepasst werden. Es muss dafür keine neue Fassadenöffnung mehr oder weniger aufwändig erzeugt bzw. die vorhandene Öffnung für das Fenster bautechnisch verändert werden.
Es ist aktuell kein vergleichbares dezentrales System bekannt, das in solch einem kompakten Bauraum die wärmetechnischen und energetischen Mindestanforderungen gemäß EnEV 2014 und die akustischen Anforderungen gemäß Lärmschutzverordnung erfüllt.
Dieses fensterintegrierte dezentrale Raumlüftungssystem ist für alle Fensterbauarten (Kunststoff, Holz, Aluminium) nutzbar. Entsprechend kann das äußere Gehäusedesign im Rahmen zu beachtender Wartungsanforderungen verändert werden.

Zielgruppe und Zielmarkt

Zielgruppen für die wirtschaftliche Verwertung der Forschungsergebnisse sind Hersteller von dezentralen Lüftungssystemen bzw. seiner Komponenten und Anlagenbauer. Aktuell ist das ILK Dresden mit zwei potenziellen Produzenten im Gespräch. Weitere Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit dem Ziel der Vermarktung werden im ILK und im Rahmen von Netzwerken diskutiert.
Der erreichte technische Entwicklungsstand erlaubt den Aufbau von Verkaufsmustern, die unter anderem ab 2016 auf Fachmessen präsentiert werden können oder als Testmuster für potenzielle Kunden zur Verfügung stehen. Für ein serienreifes Produkt bedarf es noch hinsichtlich der Herstelltechnologien und der Umsetzung der Wartungsanforderungen einer konstruktiven Weiterentwicklung.
Das im Rahmen dieses Projektes gewonnene Know-how ist und wird in Industrie- und anderen Entwicklungsprojekten für die Erarbeitung von Lösungsansätzen genutzt. Im Rahmen wissenschaftlicher Studien und Gutachten werden die Möglichkeiten der Anwendung und spezieller Modifizierungen in konkreten Projekten untersucht, um somit die Marktnachfrage zu stärken.