Ziel der Entwicklung

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Erhaltene Carbon-Reißfasern nach der Aufbereitung

Gegenstand der Untersuchungen waren vor allem die Teilprozesse des Reißens von unterschiedlichsten Carbonfaserabfällen durch geeignete Prozessführung sowie die Herstellung von trocken gelegten Vliesstoffen aus den aufbereiteten, gerissenen Carbonfasern.
Die Kombination des bisher hauptsächlich für die Aufbereitung von Alttextilien genutzten Reißverfahrens mit der trockenen Vliesbildung nach dem bekannten Kardierverfahren und anschließender Nutzung der für Faservliesstoffe üblichen mechanischen oder thermischen Verfestigung schafft hierbei eine Anlagenkonfiguration, welche die Schließung der Wertschöpfungskette ermöglicht.

Vorteile und Lösungen

Gerade kleine und mittlere Unternehmen besitzen aufgrund Ihrer Flexibilität beste Voraussetzungen, die erarbeiteten Ergebnisse schnellstmöglich zu nutzen und sich somit einen Markt- und Wettbewerbsvorteil zu sichern.
Erste potenzielle Nutzer der Forschungsergebnisse sind Unternehmen der deutschen Textilindustrie, die bereits Carbonfasern/-filamente verarbeiten. Der besondere Vorteil dieser Unternehmen besteht in der Möglichkeit, anfallende Produktionsabfälle zu recyceln und somit eine innerbetriebliche Wertschöpfungskette zu etablieren. Weiterhin sind Recyclingunternehmen, Vliesstoffhersteller für technische Anwendungen sowie der deutsche Textilmaschinenbau potentielle Nutzer der Ergebnisse.
Im Rahmen der Projektbearbeitung wurde zudem gemeinsam mit einem deutschen Textilmaschinenbauer ein Verfahrenskonzept zur Aufbereitung von Carbonfaserabfällen erarbeitet. Dieses beinhaltet sowohl die Vorzerkleinerung von trockenen Produktionsabfällen mittels Schneidtechnik als auch die Aufbereitung der geschnittenen Flakes zur Gewinnung der Rezyklate in Einzelfaserform. Die benötigte Maschinentechnik wird kurzfristig durch das Unternehmen auf dem Markt angeboten.

Zielgruppe und Zielmarkt

Die Aufbereitung von Carbonfaserabfällen und die anschließende Bereitstellung von textilen Halbzeugen aus gerissenen Carbonfasern bieten die Möglichkeit der stofflichen Verwertung unter der Prämisse der Erhaltung der hochwertigen Eigenschaften des Fasermaterials. Das im Rahmen des Forschungsvorhabens erarbeitete Grundlagenwissen schafft die Basis für eine stoffliche Verwertung von Carbonfaserabfällen und hat somit gute Erfolgsaussichten für einen kurzfristigen Ergebnistransfer in die Wirtschaft.
Die gewonnenen Ergebnisse beschränken sich hierbei nicht auf ein Anwendungsfeld, sondern bilden einen generellen Ausgangspunkt für die Einführung und Weiterentwicklung des Aufbereitungsverfahrens sowie für die Entwicklung innovativer Produkte aus den erhaltenen Rezyklaten.