Ziel der Entwicklung

Logo: Adsorption, Ableitung und Sammlung feinster Wassertröpfchen an beschichteter Polyesterfolie, © Dr. Norbert Proske - GMBU e.V.
Adsorption, Ableitung und Sammlung feinster Wassertröpfchen an beschichteter Polyesterfolie, © Dr. Norbert Proske - GMBU e.V.

Die aktuell auf dem Markt verfügbaren Kühldecken-Systeme sind besonders in feuchtwarmen Sommern nicht in der Lage, über den gesamten Klimatisierungszeitraum eine ausreichende Kühlleistung bei Unterbindung von Kondenswasserbildung an den Kühlflächen zu erreichen. Zusätzlich besteht in der Praxis ein Bedarf nach wirkungsvollen Methoden für ein verbessertes Hygienemanagement, die der begünstigten Vermehrung von Keimen durch die entstehende Kondensationswärme entgegenwirken. Durch die im Projekt entwickelten Funktionsfolien sollte eine kostengünstige, integrierbare Lösung für die Nachfrage nach wirkungsvollen Methoden für ein verbessertes Hygienemanagement erreicht werden. Diese sollte zudem flexibel in bestehende oder neue Kühlinfrastruktur eingefügt werden können.

Vorteile und Lösungen

Das Problem der Abführung von Kondenstropfwasser an kalten Oberflächen wurde durch die Entwicklung von universell einsetzbaren Funktionsfolien gelöst, welche zur Beseitigung von überschüssiger Feuchtigkeit aus Raumluft geeignet sind. Durch eine Kombination von den Materialeigenschaften und der Mikrostruktur der silberbasierten Beschichtungen wird eine gleichmäßige, flächige Verteilung von Wasser in Form eines dünnen Films auf der Oberfläche gewährleistet. Die hydrophilen Eigenschaften der Folie ermöglichen, dass aufsteigender Wasserdampf an der nach unten gerichteten Folienoberfläche vollständig kondensiert und der dabei entstehende Wasserfilm bei einer leichten Schrägstellung der Folie ohne Tropfenbildung abfließt. Neben der beschriebenen flächigen Aufnahme und Abführung von Kondenswasser können solche Funktionsschichten auch zur Abgabe beziehungsweise Verdunstung von Feuchtigkeit in die umgebende Raumluft genutzt werden. Weiterhin verfügt die Oberfläche der entwickelten Folie über antimikrobielle Eigenschaften, um Einschränkungen der Folienfunktion durch mikrobielle Besiedlungen zu verhindern. Diese Eigenschaften wurden zum Beispiel durch die Verwendung von silberhaltigen Beschichtungslösungen erreicht. Des Weiteren besteht ein entscheidender Vorteil der Folien in ihrer leichten Anwendbarkeit. Bei den auf dem Markt bestehenden technischen Lösungen müssen nur marginale Änderungen vorgenommen werden, um die entwickelte Funktionsfolie zu integrieren. Eine Nachrüstung bestehender Anlagen sollte ebenfalls mit relativ geringem Aufwand durchführbar sein.

Zielgruppe und Zielmarkt

Die Funktionsfolien können in Flächenheiz- und Kühlsysteme zur Gebäudeklimatisierung integriert werden, wobei der Raumluft sowohl Feuchtigkeit entzogen, als auch zugeführt werden kann. Eine Anwendung kann auch in kleinen, mobilen Klimageräten erfolgen. Weiterhin können Ausrüster von Lager- beziehungsweise Produktionsräumen der Lebensmittelindustrie mit vorhandenen hohen Temperatur- und Feuchtegradienten die Folie zur Innenauskleidung nutzen. Positive finanzielle Effekte werden durch den Verkauf von Know-how und Lizenzeinnahmen erwartet. Zudem werden Transferleistungen zur Beschichtungstechnologie und zur Maßstabserweiterung bei den Folienherstellern sowie zur Konzept- und Designentwicklung bei den Herstellern von Kühldecken, Kühlräumen und Luftbefeuchtern angeboten. Außerdem erfolgt die Erbringung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Zusammenhang mit den genannten Anwendungsfeldern.