Ziel der Entwicklung

Logo: Prozessdatenerfassungssystem "RoMoControl", ©  IPT- Institut für Polymer- und Produktionstechnologien e.V
Prozessdatenerfassungssystem "RoMoControl", © IPT- Institut für Polymer- und Produktionstechnologien e.V

Die technologisch bis zur Antragstellung am weitesten entwickelte Variante der RoMoControl war die Version 4 (Entwicklungsstand 2012). Trotz eines sehr großen, positiven Interesses vieler Rotationsbetriebe konnte der Antragsteller in den fünf Jahren vor Antragstellung lediglich zwei Stück verkaufen. Der bis dato jüngste Verkauf erfolgte dabei im Januar 2018. Obwohl die RoMoControl bei Vorführungen und Erprobungen im industriellen Umfeld der Interessenten insbesondere durch ihre gegenüber den Wettbewerbsprodukten umfangreichere technologische Leistungsfähigkeit überzeugte, kamen aufgrund des vergleichsweise höchsten Preises von zirka 15.000,- EUR keine weiteren Verkäufe zustande.Es wurde beabsichtigt, das zum Erfassen der Prozessdaten von Rotationssinteranlagen entwickelte Messsysten RoMoControl des Instituts für Polymertechnologien e. V. zu einem Steuer­ und Regelsystem weiterzuentwickeln. Das wesentliche Kriterium hierfür war die Verbesserung der Eigenschaften hinsichtlich der äußeren Gestaltung und einer verbesserten sogenannten „Mensch-Maschine-Beziehung" infolge einer vereinfachten, höher funktionalen Handhabbarkeit sowie einer Gewichtsreduzierung. Weiterhin sollte die technische Leistungsfähigkeit mit Blick auf dessen Einsatzdauer und Wartungseinfachheit sowie als universell einsetzbares Hilfsmittel zur Überwachung sowie aktiven Prozesssteuerung und Prozessregelung von etablierten Rotationssintermaschinen deutlich verbessert werden.Ein wesentliches Ziel des vorliegenden Vorhabens war die Reduzierung der Herstellungskosten, um einen wettbewerbsfähigen Verkaufspreis von ca. 10.000 EUR zu ermöglichen.

Vorteile und Lösungen

Das Ziel konnte durch die folgenden Maßnahmen erreicht werden. Sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch die technologische Leistungsfähigkeit wurden dabei durch die Überarbeitung der vierten Generation gegenüber den Wettbewerbsprodukten optimiert. Als wesentliches Entwicklungsziel konnte eine Kostenreduzierung zur Herstellung des Produktes durch die Verwendung von Standardkomponenten und Zukaufteilen sowie einer dadurch bedingten konstruktiven, mehr fertigungsgerechteren Designänderung erreicht werden. Folgende Potentiale wurden dadurch für den Einsatz zur Erfassung der Rotationsprozessdaten nutzbar gemacht:
- einfachere und intuitive Bedienbarkeit durch eine verbesserte sogenannte „Mensch-Maschine­ Beziehung"
- ergonomisch günstige Handhabung (Sensorkopplung mittels Industriestecker) schnelle, bedarfsgerechte Einsetzbarkeit bei
- maximaler Energieeffizienz während des Betriebes (1. Alleinstellungsmerkmal)
- leichte Montage an beziehungsweise Demontage von den verschiedenartigsten Rotationswerkzeugen beziehungsweise Werkzeugträgern
-Gewichteinsparung durch leichtere Werkstoffe sowie ein gewichtsoptimierendes funktionelles Design
- attraktives, Professionalität kommunizierendes, sich deutlich vom Wettbewerb abhebendes Erscheinungsbild (2. Alleinstellungsmerkmal)
- erhöhte Einsatzdauer durch Einsatz verbesserter funktionaler lsolationswerkstoffe und Materialien (3. Alleinstellungsmerkmal)
- einfache, schnelle Pflege und Wartung / Upgrade Einsparung von Fertigungskosten zur Geräteherstellung infolge des verbesserten Designs und des Einsatzes von Alternativwerkstoffen und Halbzeugen zur Preisreduktion
- universelle Einsatzbarkeit des Messsystems zur aktiven, anlagenherstellerunabhängigen temperaturgeführten Prozesssteuerung und Regelung zur Senkung der Produktionskosten (Zeit und Energie) und Qualitätssteuerung
Hierzu war es notwendig, ein völlig neues Design mit dem Ziel zu entwerfen und umzusetzen, dass sowohl das gestalterische Erscheinungsbild als auch die technologische Funktionalität miteinander vereint und harmonisiert werden konnten (Motto: function meets desgin").

Zielgruppe und Zielmarkt

Die Zielkunden sind die Rotationsgussbetriebe weltweit, die derzeit noch kein derartiges Prozesserfassungssystem zur Überwachung und Optimierung ihrer Produktion und deren Abläufe nutzen oder durch die technologischen Vorteile des weiter zu entwickelnden Messsystems RoMoControl die bestehende Messtechnik ersetzen wollen (Repowering). Infolge des Repowering können die Verarbeiter ihre bestehenden, mechanisch immer noch robusten Anlagen steuerungstechnisch upgraden. Der Anwender profitiert dabei durch Kosteneinsparungen für Material und Zykluszeit durch die Umstellung seiner bisher zu meist zeitgesteuerten Prozesse hin zu einer Temperatursteuerung mit Hilfe der RoMoControl. Gegenüber anderen kunststoffverarbeitenden Verfahren ist die Anzahl an produzierenden Branchenteilnehmern mit weltweit zirka 3.000 Betrieben vergleichsweise gering. Dies hat zur Folge, dass sich die Branche gut kennt und sich somit Neuerungen aller Art sowie Verbesserungspotenziale in der Prozesstechnik schnell verbreiten. Darüber hinaus ist die Branche in nationalen und internationalen Verbänden gut organisiert. Der Antragsteller sieht eine wesentliche Vermarktungsstrategie darin, das Produkt RoMoControl innerhalb der weltweiten Rotiererverbände unter dem Dachweltverbund der ARMO durch aktive Teilnahme an Verbandstreffen (Präsentation von Vorträgen, Nutzung von Messeauftritten innerhalb der Verbandstreffen) zu präsentieren. Ein Wissenstransfer der FuE­ Ergebnisse wird durch zudem durch Fachvorträge und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften sowie direkte Marketingangebot an die Marktteilnehmer erfolgen. Neben den reinen Verkaufserlösen aus dem Vertreib der RoMoControl werden zudem Umsatzeffekte durch mit dem Vertrieb der RoMoControl verbundenen Dienstleistungen, wie der Prozessanalyse, dem Prozessmonitoring, Materialanalysen und Prüfungen der hergestellten Produkte und Warneingänge sowie verfahrenstechnischen Beratungen, erwartet.