Ziel der Entwicklung

Logo: Legionella pneumophila Serogruppe 1 (Stamm Corby) (20x) nach spezifischer Anfärbung mit antikörpergekoppeltem Phycoerythrin (PE)
Legionella pneumophila Serogruppe 1 (Stamm Corby) (20x) nach spezifischer Anfärbung mit antikörpergekoppeltem Phycoerythrin (PE)

Ziel des Projektes war eine Methode zu entwickeln, die zum schnellen, kulturunabhängigen Nachweis einzelner Legionellen in einem größeren Volumen von Trinkwasser geeignet ist und auf der bioaffinen Filtration, spezifischer Färbung und optischer Detektion beruht.
Aufgrund der Transparenz der Membran wird erstmals die Auswertung eines Volumenfilters mittels moderner bildgebender Verfahren und damit die Detektion einzelner Keime möglich. Damit bilden die hier beschriebenen bioaffinen 3D-Filter die Grundlage für eine neuartige Plattform für mikrobiologische Schnelltests, die auf der Kombination von Immunofiltration, Fluoreszenzfärbung und Epifluoreszenz-Mikroskopie basiert.

Vorteile und Lösungen

Mit dem hier beschriebenen Verfahren können Nachweisgrenzen im Bereich von Zellen pro Membran erreicht werden. Damit werden die Nachweisgrenzen der derzeit eingesetzten Schnellnachweisverfahren (PCR, Immunoassay, Flowcytometrie), die bei Realproben bei zirka 10³ CFU/ml liegen, deutlich verbessert. Im Vergleich zum mikrobiologischen Standardverfahren welches erst nach zehntägiger Kultivierung ein Ergebnis liefert, kann das Untersuchungsergebnis mit dem hier beschriebenen Verfahren bereits nach 45 Minuten vorgelegt werden.

Zielgruppe und Zielmarkt

Das Verfahren soll zum einen im eigenen Dienstleistungsangebot zur Lebensmitteluntersuchung mit aufgenommen werden. Andererseits bietet es den bedeutenden Vorteil, dass es eine „Vor-Ort-Diagnostik‘‘ bei den Gebäudebetreibern, die Trinkwasser an die Öffentlichkeit abgeben, in öffentlichen Gebäuden, in Lebensmittelbetrieben unter anderem Einrichtungen erlaubt, da eine Voranreicherung der Probe entfällt.
Derzeit wird ein Nachfolgeprojekt bearbeitet, welches das Verfahren zu einem Assay für den schnellen vor Ort-Nachweis von Legionellen-Kontaminationen im Trinkwasser weiterwentwickelt, mit welchem die Unterscheidung zwischen lebenden und toten Legionellen ermöglicht werden soll.
Damit werden die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten als außerordentlich gut eingeschätzt, da bisher kein vergleichbares Testsystem zum Direktnachweis lebender Legionellen aus Wasserproben kommerziell verfügbar ist.
Außerdem ist die Testplattform mittelfristig auf weitere relevante Erreger (insbesondere Lebensmittelkontaminanten) erweiterbar, so dass insbesondere Unternehmen im Bereich der Lebensmittelherstellung und -vermarktung von diesem Verfahren profitieren könnten.