Ziel der Entwicklung

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Propan-äquivalent-Prüfleck

Zur Lecksuche und Dichtheitsprüfung von Kälteanlagen werden elektronische Lecksuchgeräte eingesetzt. Kommen mobile Lecksuchgeräte zur Anwendung, ist ihre Funktionsüberprüfung vor jedem Einsatz notwendig, da sich Empfindlichkeit und Raumluftbedingungen ändern können. Dafür haben sich seit vielen Jahren Prüflecks mit einer äquivalenten R134a-Leckrate von 5 g/a (entsprechend des gültigen Grenzwertes für HFKW) bewährt, die im ILK entwickelt wurden. Diese Prüflecks sind einfach in der Handhabung, preiswert, langzeitstabil und können für alle bisher untersuchten mobilen Leckdetektoren eingesetzt werden, die auf fluorierte Kohlenwasserstoffe ansprechen.
Seit einiger Zeit werden als Ersatz für halogenierte Kältemittel umweltfreundlichere brennbare Kältemittel, Kohlendioxid und auch wieder Ammoniak, eingesetzt. Für die Dichtheitsprüfung von verschiedenen Bauteilen und Anlagen wird häufig Formiergas (5 Prozent Wasserstoff, 95 Prozent Stickstoff) verwendet, welches ungefährlich und leicht zu handhaben ist. Lecksuchgeräte für brennbare Kältemittel, Wasserstoff und Formiergas erscheinen zunehmend auf dem Markt.
Die Zielstellung der Entwicklung bestand darin, ein geeignetes Prüfleck zur Funktionsüberprüfung von mobilen Lecksuchgeräten für brennbare Kältemittel und das Prüfmedium Formiergas zu entwickeln. Die äquivalente Leckrate sollte 5 g/a bei einem Preis von unter 100 Euro betragen.

Vorteile und Lösungen

Die Zielstellung ein einfaches, preiswertes und langzeitstabiles Prüfleck für brennbare Kältemittel zu entwickeln, wurde erfüllt. Für alle mobilen Lecksuchgeräte, die brennbare Kältemittel nachweisen können und gegenwärtig im Fachhandel für kältetechnische Erzeugnisse angeboten werden, kann es zur Funktionsüberprüfung eingesetzt werden.
Die Markt- und Wettbewerbssituation ist gegenwärtig dadurch gekennzeichnet, dass nur einfache Prüflecks für fluorierte Kältemittel, wie beispielsweise das hauptsächlich angewandte Kältemittel R134a existieren. Die durchgeführte Recherche zu Prüf- und Testlecks ergab, dass kein vergleichbares einfaches Prüfleck mit einer definierten Leckrate für die Funktionsüberprüfung von Lecksuchgeräten für brennbare Kältemittel von Vertriebsfirmen der Kälte- und Klimatechnik angeboten wird.
Alternativ zu Prüflecks können Sintermetalllecks hergestellt werden, die jedoch aufgrund der aufwändigen Fertigung und Kalibrierung sehr preisintensiv sind und zumeist nur zu hochwertigen Tischgeräten zum Kalibrierabgleich angeboten werden. Für die Vielzahl der handwerklich arbeitenden Kälte- und Klimatechnikfachfirmen sind diese Anschaffungskosten von durchschnittlich 400-600 Euro deutlich zu hoch.
Mobile Lecksuchgeräte besitzen eine begrenzte Leistungsfähigkeit. Deshalb ist die Überprüfung ihrer Funktionsfähigkeit, insbesondere der Nachweisempfindlichkeit am Prüfort, in relativ kurzen Zeitabständen besonders wichtig. Mit dem Einsatz der entwickelten Prüflecks wird gewährleistet, dass die mobilen Lecksuchgeräte bestimmungsgemäß funktionieren und dadurch Kältemittelverluste minimiert werden. Diese Leckageverluste erhöhen die Betriebskosten und belasten unsere Umwelt.

Zielgruppe und Zielmarkt

Bei der Marketing- und Vertriebskonzeption geht das ILK als gemeinnützige FuE-Einrichtung davon aus, die Projektergebnisse selbst zu nutzen, zu vermarkten und gegebenenfalls anwendungsspezifisch weiter zu entwickeln.
Als Zielmärkte sind neben den Kältetechnikfirmen, den Herstellern von Leckdetektoren, dem Fachhandel für kältetechnische Erzeugnisse auch alle Errichter und Betreiber von Kälteanlagen und Erdgasnetzen zu sehen. Eine Lecksuche mit Leckdetektoren ist darüber hinaus auch an Tankstellen, Fahrzeugtanks und an Flüssiggasanlagen (LPG) zunehmend erforderlich.
Durch die internationale Ausrichtung des ILK wird die Anwendung der neu entwickelten Technologie zur Fertigung des Prüflecks nicht auf Deutschland beschränkt bleiben. Somit könnte der wirtschaftliche Effekt der Lösung erheblich ausgeweitet werden und im internationalen Maßstab die Anwendung umweltfreundlicher Kältemittel gefördert werden.
Nach der Erzeugniskalkulation wird der Verkaufspreis für das Propan-äquivalent-Prüfleck auf etwa 90 Euro festgelegt. Ausgehend von steigenden Verkaufszahlen nach Abschluss des Vorhabens und später möglichen Erlösen durch Vergabe nicht exklusiver Lizenzen zur Übergabe des Know-how an Dritte, wird mit erheblichen wirtschaftlichen Effekten im ILK gerechnet. Da das ILK bereits sehr erfolgreich Prüflecks für R134a anbietet, wird mit einer hohen Marktakzeptanz für das Prüfleck für brennbare Kältemittel gerechnet.
Darüber hinaus wird mit Erlösen durch Wissenstransfer (Schulungen, Seminare, Consulting) und von Forschungs- und Entwicklungsleistungen durch Methodenanwendung (Überprüfung Leckdetektoren) am ILK gerechnet. Mit der Entwicklung wurde die Sachkompetenz des ILK auf dem Gebiet der Lecksuche weiter gestärkt. Zusätzlich werden Umsätze und Beschäftigungsverhältnisse bei einem Zulieferer für die Transportboxen der Prüflecks gesichert.