Ziel der Entwicklung

Logo: Risikobewertung einer RLT-Anlage, © ILK Dresden
Risikobewertung einer RLT-Anlage, © ILK Dresden

Ziel des FuE-Vorhabens ist ein Produkt, welches die Zustandsüberwachung von Außenluftfiltern in klimatechnischen Anlagen, insbesondere hinsichtlich des Risikos von potenziellem Schimmelwachstum ermöglicht. Dabei liegt der Schwerpunkt sowohl auf der Generierung eines Signals zur Erfassung der Feuchte im Filter als wesentliche Voraussetzung zum Wachsen von Schimmel als auch auf der Entwicklung eines Algorithmus zur Risikobewertung von biologischem Wachstum. Ein wesentlicher Innovationsgedanke ist die Entwicklung eines Messsystems zur Bestimmung des Feuchtegehaltes der Filterfläche auf der Basis der Messung elektrischer Größen, um so lokale kritische Stellen oder auch gesamtheitlich zu hohe Feuchtewerte im Filter zu ermitteln. Zusammen mit den Messgrößen Druckdifferenz der Filterstufe, Temperatur und Feuchte der Luft sollen diese in einer Erfassungseinrichtung zusammengeführt werden und die Risikobewertung ermöglichen. Dafür ist die Erarbeitung eines Bewertungsalgorithmus für verschiedene Risikostufen notwendig.
Das gesamte System der Zustandsüberwachung und Risikobewertung soll sowohl an einem Versuchsstand im Labor als auch an einer real arbeitenden RLT-Anlage entwickelt und erprobt werden.

Vorteile und Lösungen

Mit dem erreichten Entwicklungsstand können folgende Aspekte als besonders vorteilhaft angesehen werden:
Die Filterfeuchte kann als Kapazitätssignal sehr gut erfasst werden, lokale Feuchtbereiche werden aus dem Vergleich mit der Luftfeuchte erkannt.
Eine Risikobewertung von biologischem Wachstum erfolgt auf der Grundlage des Datenfundus aus den Versuchen der Parametervariationen und der Langzeitbeobachtungen. Es wurden verschiedene Wege zur Festlegung der Risikostufen getestet und in den Algorithmus eingebunden. Dabei erweisen sich die möglichen Bedingungen aus dem Zusammenwirken der Parameter als sehr komplex.
Die Bestückung der Elektroden wurde erfolgreich durchgeführt, so dass die Erfassung eines Messsignals der Filterfeuchte möglich ist. Eine für die Serienproduktion geeignete Umsetzung muss noch entwickelt werden.
Durch die Überwachung der charakteristischen Parameter und eine daraus resultierende Risikobewertung ist ein effektiverer Filtereinsatz ableitbar. Dies kann zu einer Reduktion von Filtern und damit zur Einsparung von Material und von Kosten führen.

Zielgruppe und Zielmarkt

Das Projekt ermöglicht dem Unternehmen die Steigerung und Vertiefung des Fachwissens, das für zukünftige Forschungsvorhaben ebenso wie für Industrieaufträge eingesetzt werden kann. Dies betrifft vor allem die Bereiche der Klimatisierung, Filtertechnik, aber auch Wärme- und Stoffübertragung sowie Energieeffizienz. Durch vielfältige Kontakte zu den einschlägigen Industriefirmen sowie durch Veröffentlichung und Vorstellung auf Fachveranstaltungen können die gewonnenen Erkenntnisse einem breiten Interessentenkreis zur Verfügung gestellt werden. Hierzu dient auch eine entsprechende Patentanmeldung.
Mit der erfolgreichen Umsetzung der wesentlichen Vorhabensziele wurden die Voraussetzungen geschaffen, die notwendigen Weiterentwicklungen durchzuführen, um das Risikobewertungsmodul – möglichst in Zusammenarbeit mit einem Anwender – zur Marktreife zu führen. Entwicklungsarbeit betrifft vor allem eine professionelle Bestückung mit Elektroden und deren effektive Verschaltung sowie die Integration des Moduls in die Filterstufe.