Ziel der Entwicklung

Logo: ZKT-CIP mit PVPP-Regenerierlauge © Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.
ZKT-CIP mit PVPP-Regenerierlauge © Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

Ziel des Forschungsvorhabens war es, Methoden zu entwickeln, die es ermöglichen, durch Weiterverwendung von PVPP-Regenerierlauge (Polyvinylpolypyrrolidon) zur Reinigung von Leitungen und Gefäßen in der Brauerei in hohem Umfang Ressourcen wie Wasser, Energie, Reinigungsmittel und Aufbereitungschemikalien zu schonen. Dabei sollte die noch vorhandene Reinigungskraft der tief dunkel verfärbten PVPP-Lauge mit der von frischer Natronlauge verglichen werden. Gleichzeitig sollten eventuelle negative Einflüsse auf Anlagen oder Anlagenteile, die mit der Lauge in Berührung kommen könnten, untersucht werden. Sollten sich sowohl bei der Reinigungskraft als auch bei der Materialbeeinflussung negative Aspekte zeigen, war geplant, diese durch geeignete Maßnahmen auszuschalten.
Die ausgegebenen Zielstellungen wurden uneingeschränkt erreicht. Es konnte gezeigt werden, dass das Schmutztragevermögen der PVPP-Regenerierlauge zumindest bei verlorener Fahrweise der von frischer Natronlauge ebenbürtig ist. Vorbehandlungsmaßnahmen haben sich dabei als unnötig erwiesen.

Vorteile und Lösungen

Durch die Anwendung der entwickelten Methodik in Brauereien würden sich erhebliche Einsparungspotenziale ergeben. Ein deutlich gesenkter Verbrauch in den Ressourcen Wasser, Natronlauge, und Neutralisationschemikalien (letzteres im Falle einer eigenen Kläranlage) wären eine direkte Folge, sowie eine geringeres Abwasservolumen. Damit trägt das Verfahren zu einer nachhaltigeren Produktion bei, was neben den finanziellen Aspekten immer auch ein Imageplus bedeutet.
Hinzu käme, dass bei Akzeptanz der Brauereien auch die Hersteller von Stabilisierungsfiltern dieses Konzept in ihre Anlagen integrieren könnten. Vor allem bei dem Bau neuer Braustätten hätte dies erhebliche Relevanz, da sich so der Fakt zusätzlicher großer Investitionen durch eventuell vorhandene lange Leitungswege zwischen Stabilisierung und CIP-Anlage in bestehenden Brauereien erübrigen würde.
Die in diesem Vorhaben gesammelten Erkenntnisse können in großem Maße für weitere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben Anwendung finden. Neben der Bierbrauerei setzen auch andere Zweige der Getränkeindustrie PVPP zu Stabilisierungszwecken, häufig auch als Schönung bezeichnet, ein. So könnte die Weiterverwendung der PVPP-Regenerierlauge auch in der Wein- oder Saftherstellung eine Möglichkeit zur Ressourceneinsparung darstellen. Hierfür wäre zu untersuchen, inwiefern sich eine unterschiedliche Polyphenolbeladung in der Ablauge sowohl in ihrer Gesamtkonzentration als auch in der Herkunft der Polyphenole in den Reinigungsergebnissen widerspiegelt.

Zielgruppe und Zielmarkt

Für die Brauereilandschaft, die in Deutschland zum Großteil mittelständisch geprägt ist, ergäben sich durch die Anwendung der entwickelten Methodik erhebliche, oben genannte Einsparungspotenziale.